Hinweise zum Digitalfilter
Standardmäßig ist bei allen Sensoren von GEMAC mit einstellbarem Digitalfilter (Sensoren der Reference-, Classic- und BasicLINE) ab Werk der kritisch gedämpfte Filter eingestellt. Der Grund hierfür liegt in der Universalität dieses Filters. Er hat eine 4-fach geringere Reaktionszeit bzw. -verzögerung als der Butterworth-Filter (vgl. Abb. links). Der Butterworth-Filter wiederum hat eine höhere Dämpfung, bereits bei Frequenzen die leicht oberhalb der eingestellten Grenzfrequenz liegen.
Wann ist also welcher Filter einzusetzen?
Grundsätzlich sollten Anwender zunächst mit der Standardeinstellung des Filters testen, da meist eine kürzere Reaktionszeit eine wesentliche Anforderung ist. Ist die Signalantwort, also das Neigungssignal, „zu verrauscht“, dann sollte zunächst die Grenzfrequenz solange herabgesetzt werden, bis die Grenze der Reaktionszeit erreicht ist. Die Reaktionszeit der Filterantwort beim kritisch gedämpften Filter in [s] beträgt 1/eingestellte Grenzfrequenz[Hz]. Ist die Antwortzeit nicht relevant, so sollte eine Grenzfrequenz von 0,1 Hz getestet werden, was die kleinste einstellbare Grenzfrequenz darstellt.
Der Butterworth-Filter sollte nur in Applikationen getestet und genutzt werden, in denen keine oder nur geringfügige und seltene Eingangsschocks erwartet werden und in denen KEIN Regelkreislauf durch den Sensor gesteuert wird, da die Filtercharakteristik bei Eingangssprüngen mit Überschwingen in der Signalantwort reagiert. Der Butterworth-Filter ist vor allem dann nützlich wenn sehr niederfrequente, störende Vibrationen in der Applikation vorhanden sind. In diesem Fall wird die wesentlich stärkere Trennung zwischen Durchlass- und Sperrfrequenzbereich gezielt genutzt.